"Sie behaupten, unsere Erde gehört ihnen. Seht Brüder, der Frühling ist da. Die Sonne hat die Erde umarmt. Bald werden wir die Kinder dieser Liebe sehen. Jeder Same, jedes Tier ist erwacht. Diesselbe Kraft hat auch uns geboren. Darum gewähren wir auch unseren Mitmenschen und unseren Freunden, den Tieren, die gleichen Rechte wie uns, auf dieser Erde zu leben. Aber hört Brüder. Jetzt haben wir es mit einer anderen Art zu tun. Sie waren wenige und schwach; jetzt aber sind es viele und sie sind stark und überheblich. Es ist kaum zu glauben, sie wollen die Erde umpflügen. Habgier ist ihre Krankheit. Sie haben viele Gesetze gemacht und die Reichen dürfen sie brechen, die Armen aber nicht. Sie nehmen das Geld der Armen und Schwachen, um die Reichen und Starken damit zu stützen. Sie sagen, unsere Mutter die Erde gehöre ihnen; sie zäunen uns, ihre Nachbarn, von unserer Mutter ab. Sie beschmutzen unsere Mutter mit ihren Gebäuden und ihrem Abfall. Sie zwingen unsere Mutter, zur Unzeit zu gebären. Und wenn sie keine Frucht mehr trägt, geben sie ihr Medizin, auf das sie auf's neue gebären soll. Was sie tun ist nicht heilig. Sie sind wie ein Fluss zur Zeit des Hochwassers. Im Frühling tritt er über die Ufer und zerstört alles auf seinem Wege." (Sitting Bull, Lakota)
Indianische Legenden erzählen uns, dass der Adler allmächtig war und über alles wachte. Seine Fähigkeit und Anteilnahme machten ihn zum Mittler, der dem Schöpfer die Gebete der Menschen überbrachte. Der Adler symbolisiert die Ehrfurcht vor dem Unbekannten.
Die Wabanaki gehörten nicht zu den Lakotas
Chief Joseph, eigentlich Hin-mah-too-yah-lat-kekht (* 1840 ; † 21. September 1904) war ein Häuptling der Nez Percé-Indianer (eigentlich: Neemepo) aus dem Wallowa-Flusstal im nordöstlichen Oregon, der sich am Ende der Indianerkriege einen Namen machte. >p> Die Vorgeschichte lag, wie so häufig, im Landraub begründet. In dem Fall förderten die Amerikaner einen Nez Percé-Häuptling namens Hallalhotsoot, einfach Lawyer genannt und schlossen anschließend einen Vertrag mit ihm.
Obgleich der Mann nur etwa die Hälfte der Nez Percé vertrat, erklärten die Amerikaner den Vertrag als für alle Nez Percé bindend. Schnell wurden Siedler herangeholt und zu deren Schutz Truppen gegen die 'Vertragsverweigerer' eingesetzt (bis 1860).
Chief Josephs Vater Tuekakas, einfach Old Joseph genannt, zählte zunächst bloß zu den 'Nichtunterzeichnern', wurde aber in einem zweiten Vertrag der Amerikaner mit Lawyer 1863 um sein angestammtes Gebiet im Wallowa-Tal gebracht. Als er die Umsiedlung in die neudefinierte Reservation (nur noch ein Zehntel der ursprünglichen Nez Percé-Reservation) ablehnte, zählte auch er zu den 'Vertragsverweigerern'.
Er starb 1871, bevor er um sein Land kämpfen musste. Als Zeichen seines Unwillens ließ er sich - obwohl längst getauft - nach heidnischem Ritus bestatten.
Chief Joseph war weder ein Oberhäuptling, noch hatte er den Rang eines Kriegshäuptlings. Neben ihm gab es zum Zeitpunkt der bevorstehenden Umsiedlung 1877 noch andere Häuptlinge im Tal: vor allem White Bird, Toolhoolhoolzote und Looking Glass, insgesamt rund 1000 Leute mit über 200 Kriegern. Über Krieg und Frieden bestimmten sowieso die bewährten Krieger, z. B. Chief Josephs jüngerer Bruder Ollokot. Kurz: Das Machtgefüge der Indianergruppe war so kompliziert wie die US-amerikanische Bürokratie, die sich seit Ende 1872 mit ihrer Umsiedlungsfrage beschäftigte. Aber heute steht in erster Linie Chief Joseph im Schlaglicht.
Der anschließende Kampf mit den Nez Percé brachte der US-Armee mehrere Niederlagen ein. Er zog sich über vier Monate und 2600 Kilometer quer durch die Bundesstaaten Oregon, Washington, Idaho und Montana hin, brachte 123 Soldaten und 55 Zivilisten den Tod und kostete die Armee damals immerhin 931 329 Dollar. Zivile Schäden und Verwundete wurden nicht eingerechnet. Die Nez Percé zählten etwa 100-120 Tote, darunter Ollokot, Toolhoolhoolzote und Looking Glass.
Erst ein bis zwei Tagesritte (40 Meilen) vor der kanadischen Grenze kapitulierte Chief Joseph am 5. Oktober 1877 am Snake Creek vor Colonel Miles, da seine Leute nur unter Zurücklassung der Verwundeten, alten Frauen und Kinder hätten fliehen können. Etwa 430 Nez Percé gingen in Gefangenschaft. Etwa 50 Leute entkamen in der Nacht vor der Kapitulation nach Kanada, vor allem White Bird, der Chief Josephs Verhalten ablehnte. Insgesamt fanden etwa 200 Nez Percé bei den Sitting Bull-Sioux im kanadischen Exil Zuflucht.
In den folgenden Jahren kam es zu mehreren behördlichen Teilungen der Gruppe und zur Zusammenführung mit den aus Kanada zurückkehrenden Nez Percé. Vor allem kostete die Ansiedlung im Indianerterritorium von Oklahoma 1878/79 etwa 130 Leben (Malaria), obwohl Chief Josephs Gruppe dort im vorteilhaftesten Landstrich angesiedelt wurde. Chief Joseph trat nun in Verhandlungen, um das zu ändern, so zum Beispiel 1879 vor dem Kongress. Er erreichte nichts. Erst 1885 wurde ein Teil der Nez Percé an den Columbia-Fluss in Idaho verlegt, der andere Teil nach Colville in Washington. Dort starb er am 21. September 1904 an Herzversagen.
Der Häuptling wurde übereinstimmend als Mann von gutem Benehmen beschrieben, als aufgeschlossen und intelligent. Für indianische Verhältnisse galt er nicht als überragender Krieger und ließ daher Looking Glass, Toolhoolhoolzote, Ollokot und anderen den Vortritt. Er taktierte so oft es ging und wird daher mit gewisser Übertreibung als "indianischer" Napoleon charakterisiert.
Berühmtes Zitat von Chief Joseph vom 5. Oktober, dem Tag, als er sich General Howards Truppen ergab:
"Tell General Howard I know his heart. What he told me before I have in my heart. I am tired of fighting. Our chiefs are killed. Looking Glass is dead. Too-hul-hul-sute is dead. The old men are all dead. It is the young men who say yes or no. He who once led them is dead. It is cold and we have no blankets. The little children are freezing to death. My people, some of them, have run away to the hills, and have no blankets, no food; no one knows where they are – perhaps freezing to death. I want to have time to look for my children and see how many of them I can find. Maybe I shall find them among the dead. Hear me, my chiefs. I am tired; my heart is sick and sad. From where the sun now stands I will fight no more forever.”
zitiert nach: Theodore Mathieson: The Nez Percé Indian War, S. 155
(„Sagt General Howard, ich weiß, was ihn bewegt. Was er mir bereits gesagt hat, habe ich in meinem Herzen. Ich bin des Kämpfens müde. Unsere Häuptlinge wurden getötet. Looking Glass ist tot. Too-hul-hul-sute ist tot. Die Alten sind alle tot. Die jungen Männer haben nun das Sagen. Jener, der sie einst führte ist tot. Es ist kalt und wir haben keine Decken. Die kleinen Kinder erfrieren. Einige meines Volkes sind weggelaufen. In die Hügel. Sie haben keine Decken und nichts zu essen. Niemand weiß, wo sie sind – vielleicht erfrieren sie gerade. Ich will Zeit, um nach meinen Kindern suchen zu können und um zu sehen, wie viele von ihnen ich noch finden kann. Vielleicht finde ich sie unter den Toten. Hört mich meine Häuptlinge! Ich bin es müde. Mein Herz ist gram und traurig. Vom heutigen Stand der Sonne, will ich nie mehr kämpfen – für immer.“) Literatur
· Elmar Engel, Chief Joseph, Göttingen 1998
Theodore Mathieson: The Nez Percé Indian War, Derby, CT, 1964
Indianische Weisheit