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Der Sonnentanz


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> Zu den wichtigsten Festen fast aller Prärieindianern gehört der Sonnentanz. Da von Sonnenanbetung überhaupt nicht die Rede ist, eine unzulängliche Bezeichnung. Verschiedene Stämme hielten ihn einmal im Jahr ab, andere z. B. die Krähen, seltener. Von diesem Fest wurden gewaltige Visionen und segensreiche Auswirkungen für den gesamten Stamm erwartet.
Das Fest bestand zum größten Teil aus einem Tanz. Dieser fand auf einem abgeschlossenen Platz um oder gegenüber einem Pfahl, der unter feierlicher Zeremonie vorher gefällt worden war, statt. Wie viele rituelle Tänze der Prärieindianer war der Tanz ernst und äußerst einfach. Die Tänzer bewegten sich kaum von der Stelle. Während der gesamten Zeremonie nahmen die Sonnentänzer weder Speise noch Trank zu sich. Getanzt wurde bis sie in Trance fielen und eine Vision erfuhren. Bei einigen Stämmen, wie etwa den Sioux wurden auch Opfer dargebracht, oder die Tänzer bewiesen ihren Mut durch Selbstfolterungen. Hierbei wurden den Tänzern kleine Holzspieße durch die Haut über der Brust gestoßen, die mit Riemen am Zentralpfosten besfestigt waren. Nachdem sie den Pfosten umarmt und Gebete verrichtet hatten, tanzten sie vom Pfosten weg und lehnten sich beim Tanz immer weiter zurück, bis die Haut einriß und sie sich von den Riemen befreit hatten.

1910 wurde der Sonnentanz vom amerikanischen Amt für indianische Angelegenheiten verboten. Grund war die darin vorkommenden Selbstkasteiungen. Diese staatliche Stelle bemühte sich in jenen Jahren die indianischen Religionen zu unterdrücken. Das dabei die Verfassung schamlos verletzt wurde, spielte keine Rolle. Es wurde ebenfalls nicht berücksichtigt ob ein Stamm bei dieser Feier Torturen anwandte oder nicht. 1934 wurde jedoch das Recht der Indianer auf Religionsfreiheit anerkannt, worauf der Sonnentanz von einigen Stämmen in veränderter Form wieder aufgenommen wurde.






Der Sonnentanz


Oyate Wica 'Ni Ktelo!


Wakan tanka unschimala je,
wanikta tscha letscha mu welo.

Schöpfer, habe Mitleid mit mir,
ich will leben, darum tue ich das.



Anpe wi kin, kola wajelo.
Tschangleska le, kojag majelo.
Wanbli wan, kojag wajelo.

Die Sonne ist mein Freund,
sie hieß mich einen Reif tragen,
sie hieß mich einen Adler tragen.




Anpetu wi tanjan, hinapa nunwe
maka osasajan tanjan,
hinapa nunwe.

Möge die Sonne gut aufgehen
und hell über der Erde scheinen.



Tunkaschila, hoje wajinkte,
namahon jelo
maka sitomnijan
hoje wajinkte
Mitakuye obwaniktelo.
Epelo.

Großvater, ich sende eine Stimme,
höre mich!
Über die ganze Erde
sende ich eine Stimme.
Mit meinen Verwandten
werde ich leben.
So sei es!